D E R  P L A N

Als Aufgabe habe ich mir die Entwicklung eines Konzepts und die Ausarbeitung eines Corporate Designs für eine Kombination aus Gastronomie und Schallplattenladen gestellt.

Für diesen Laden möchte ich ein innovatives Gastronomie-Konzept und CD gestalten, das die beiden Geschäftsfelder Essen und Musik perfekt verbindet. Meine Konzeptidee ist die passende Kombination aus frisch zubereiteten Gerichten und einem Plattenladen.
 
Entstanden ist diese Idee aus meiner Liebe zur Musik, dem Erlebnis und Gefühl, welches durch Schallplatten transportiert wird, und natürlich meiner Leidenschaft für gutes Essen. Wichtig sind mir hierbei der Erhalt und der Transport des eigentlichen „Retro-Charakters“, welcher von Vinyl als Tonträger ausgeht, in die heutige, moderne und eher digital geprägte Welt.

Musik Hören und gutes Essen sind für mich Tätigkeiten, die Emotionen, Genuss und Aktivität erzeugen. Ein Konzept zu entwickeln, was diese beiden Leidenschaften verbindet, war mein Ziel. Wie verknüpft man das Ganze nun? Wie schafft man etwas, das dem Gast innerhalb des Restaurants nicht nur den Genuss des Essens, sondern auch den des Musikhörens nahebringt und dabei den einzigartigen Charme der Vinylkultur transportiert? Keine leichte Aufgabe in einer Gesellschaft, die einen Lebensstil erschafft und erfordert, in dem kaum Zeit und Raum für Genuss bleibt. Meinem Konzept aus Plattenladen und Gastronomie gab ich den Namen: „Speiseplatte“. Die Idee ist es, die Räumlichkeiten in zwei Bereiche zu gliedern: In einen größeren Gastro-Bereich mit Selbstbedienung und einen, der als Platten-laden fungiert. Trotz Selbstbedienung sollte das Angebot nicht aus dem Bereich Fast-Food stammen. Eine gute Methode leckere Speisen anzubieten, die sowohl frisch und schnell zubereitet werden können und auch vielfältig kombinierbar sind, ist das Angebot verschiedener, frei wählbarer Pasta-Sorten mit unterschiedlichen Soßen.


Der Bestellablauf - Kurzfassung

Der Gast sucht sich nach dem Betreten des Ladens einen Platz. Auf den Tischen sind Speisekarten hinterlegt, mit Hilfe derer er sich Pasta sowie Getränke aussuchen kann. Der Grund für die Platzierung der Speisenkarten am Tisch ist der, dass sich der Besucher zum Auswählen der Pasta bewusst Zeit nimmt, die Auswahl in Ruhe und nicht erst an der Thekenausgabe trifft, wo es sonst für alle Anderen zu längeren Wartezeiten kommt.

Nach Auswahl der Pasta erhält der Gast an der Essenstheke ein individuell für das Ladenlokal  „Speiseplatte“ angefertigtes Tablett. Darauf wird eine Papierauflage gelegt, die sich in der Gestaltung und Farbgebung nach der Auswahl der Soße des Gastes richtet.

Die Pasta-Soßen auf der Speisekarte sind fünf verschiedenen Musikrichtungen zugeordnet und farblich gekennzeichnet.
Entsprechend der Auswahl ist die Papierauflage des Tabletts mit einem QR-Code bedruckt, welcher mit einem Song/ Musikempfehlung aus der Musikkategorie der Soße hinterlegt ist und mit dem Mobiltelefon gescannt werden kann. Zudem erhält der Gast ein Paar Einweg-kopfhörer, die ausschließlich zur Nutzung im Restaurant bestimmt sind.


Das Serviertablett

Das Herzstück der Restaurant-Ausstattung ist eindeutig das besondere Serviertablett aus Eiche, die sogenannte “Speiseplatte“ und der dazu passende Papiereinleger.

Grundidee für die Gestaltung des Serviertabletts war der Aufbau eines Schallplattenspielers. Die rechteckige Form des Tabletts, die Position und Anordnung des Geschirrs, Besteckablage, Flaschenvertiefung orientiert sich an den Elementen eines Plattenspielers:
Plattenteller, Tonarm, Gewicht und Gelenk.

 

Danach legte ich die Positionen des Geschirrs bzw. der Ausfräsungen für Teller, Besteck und Getränk auf dem Tablett fest. An der Stelle, an der man die Schallplatte auf den Plattenspieler legt, ist eine kreisförmig Vertiefung gefräst, die mit einer lasergravierten Eichenplatte und Speiseplatten-Logo besetzt ist. In diese runde Ausfräsung wird der Teller eingesetzt. Die Vertiefung oben rechts im Serviertablett und die längliche, ovale Ausfräsung darunter orientieren sich am Aufbau des Tonarms und dessen rundem Gewicht am Ende. Die länglich, ovale Ausfräsung, die sich vom Tonarm ableitet, ist für das Besteck bestimmt.
Die kreisförmige Vertiefung oben rechts dient zur sicheren Platzierung des Getränks.


Die Papierauflage

Da beim Essen auch mal etwas daneben gehen kann, ein Getränk umfällt und um das Serviertablett einfacher sauber halten zu können, habe ich besondere Einleger für das Tablett gestaltet, die auf 80-90 g/m² ungestrichenem Papier gedruckt werden.

Der Einleger hat an den gefrästen Vertiefungen des Serviertabletts Aussparungen und passt dank der generellen leichten Vertiefung im Tablett perfekt auf die Fläche. Allerdings ist die Sauberkeit nicht die einzige Aufgabe des Einlegers. Er ist sozusagen kombiniert mit dem
Tablett und der Wahl der Soße der Schlüssel des Konzepts. Generell gibt es ein Basislayout für die Einleger, das sich je nach Musikrichtung in
Farbigkeit, durch passende Texte und einer individuellen kleinen Illustration unterscheidet.


Wie nutze ich den Papiereinleger?

Mit Hilfe der Speisekarte hat sich der Gast am Tisch für eine Pastasorte und eine Soße seiner Wahl entschieden. Sobald er seine Bestellung aufgibt, wird er auf die Zugehörigkeit seiner Soße zur jeweiligen
Musikrichtung aufmerksam gemacht. Ein Beispiel wäre hier die Wahl von Linguine mit der Soße „Popperella“ die für die Musikrichtung Pop/Indie steht. Der Gast erhält nun das Tablett mit dem passenden Papiereinleger. Zusammen mit dem Gericht, dem Getränk und falls gewünscht einem Paar Einmalkopfhörer mit Hygieneüberzug für die Ohren, geht der Gast nun zum Sitzplatz. Dort kann mit einem Mobiltelefon der QR-Code des Auflegers gescannt werden, der den Gast auf den Song, der öffentlichen Youtube-Playlist weiterleitet. Der jeweils verlinkte Song wird als Empfehlung passend zum Gericht ausgesprochen. Falls der Gast gerne eine bestimmte Soße, aber die dazugehörige Musikrichtung nicht mag, ist es natürlich möglich, auch jede andere Tablettauflage zu bekommen. Vorausgesetzt dem Gast
gefällt, was er hört, ist es möglich, via der Website die zugehörige Schallplatte zum Songtitel online zu kaufen oder auch direkt im Schallplattenladen der „Speiseplatte“ mit nach Hause zu nehmen.